Prosanova

Im Juni lese ich am Prosanova-Festival in Hildesheim. Das Festival findet seit 2005 alle drei Jahre statt und ist mit der Zeitschrift BELLA triste verknüpft. Die Woche vom 8.-11. Juni gibt es Workshops, Lesungen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Donnerstag, 8. Juni, 21:00
Hildesheim

Shortstorys und Kartoffeln

Im diesmaligen Salon lese ich Shortstorys von Lucia Berlin und J.D. Salinger. Wir diskutieren über die Texte, essen Ofenkartoffeln und verbringen voraussichtlich einen anregenden Abend.

Freitag, 2. Dezember, 18:00

Zur Verflechtung von Kunst und Gesellschaft

Ich wurde vom Verein Akut eingeladen, im Rahmen eines konzertanten Symposiums über Adorno zu sprechen. Als Thema habe ich das Verhältnis Adornos Ästhetik zu seiner politischen Theorie gewählt:

Kunst ist für Adorno nicht auf direktem Weg mit Gesellschaft verknüpft. Sie ist politisch, gerade wo sie es nicht ist. Indem sie verweigert, sich in den Dienst einer kunstfremden Sache zu stellen, bildet sie einen eigenen abgeschlossenen Bereich und gerät in Konflikt mit der bestehenden Ordnung. In dieser Weigerung, sich einer auf Zwecke gerichteten Rationalität zu unterwerfen, die sich im Werk selber künstlerisch vollzieht, sättigt sich Kunst an Gesellschaft. Die Verflechtung reicht bis ins Innerste.

Für Adornos eigene Komposition folgt daraus die Konsequenz, im Prinzip keinem zuerst entworfenen politischen oder philosophischen Programm folgen zu dürfen. Beim Komponieren, dem Entscheiden darüber, was künstlerisch stimmt und noch mehr darüber, was nicht stimmt, kann er sich nur auf die Kenntnis des musikalischen Materials stützen. An das Dagewesene, die Tradition, wird überwindend angeknüpft, sie bleibt erhalten, nur indem sie – wie es bei Adorno hegelisch heißt – „bestimmt negiert“ wird und nicht in verehrender Konservierung.

Freitag, 20. November, 11:00
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Russischer Tee

Russische Literatur gilt als schwer, düster und unbekömmlich. Dabei sind viele klassische Erzählungen, etwa von Gogol oder Turgenjew, ungewöhnlich abwechslungsreich, heiter und humorvoll. Grund genug, einen Abend Tee zu trinken und die ein oder andere Geschichte zum Besten zu geben. Ein unschuldiger Salon also, der erstens dem Vaterland nicht das Geringste nützt und aus dem zweitens überhaupt keinerlei Nutzen herausspringt.

Sonntag, 15. Dezember, 17:00