Tanzfilme sind nicht für ihre vielschichtigen und komplizierten Handlungen bekannt. Eher gelten sie als seichtes Entertainment, welches fehlende Intelligenz im Drehbuch mit aufwendigen Choreographien und Showeinlagen kompensiert. Vorurteile, die in der Regel zutreffen, meist handelt es sich um Liebesgeschichten oder um die Geschichte von Außenseitern, die etwas aus sich machen, Freundinnen finden oder sich in einer neuen Umgebung behaupten. Allerdings gibt es im Tanzfilm noch eine zusätzliche Ebene: den Tanz und die Musik. Diese latente, mimetische Schicht interagiert mit der manifesten Handlung des Films. Manchmal stabilisiert und verstärkt sie diese, manchmal gerät sie mit dieser in Widerspruch oder erweitert sie um eine zusätzliche Dimension.
Die Sprache des Tanzes kennt keine Worte und Begriffe. Zwar gibt es im Tanz Zeichenähnliches, aber Zeichen stiften nicht seinen spezifischen Sinn. An filmischen Beispielen, reichend von den alten Ginger Rogers und Fred Astaire Filmen, über Flashdance bis hin zu neueren Produktionen, soll dieser tänzerische Sinn mitvollzogen, sowie zunächst die innerfilmischen und schließlich gesellschaftlichen Implikationen untersucht werden. Wir konzentrieren uns dabei auf populäre Beispiele und lassen experimentellere und vom Anspruch her künstlerischere Filme nur am Rande einfließen.
Wie immer gibt es ein leckeres Buffet. Die Veranstaltung ist kostenlos, das Buffet darf gegen Spende genossen werden und wir freuen uns auf euer Kommen und eure Anregungen.
Eine Veranstaltung des Vereins für Kritische Theater- Film- und Medienwissenschaft. KritTFM-Brunch mit Sarah Kanawin.