Shortstorys und Kartoffeln

Im diesmaligen Salon lese ich Shortstorys von Lucia Berlin und J.D. Salinger. Wir diskutieren über die Texte, essen Ofenkartoffeln und verbringen voraussichtlich einen anregenden Abend.

Freitag, 2. Dezember, 18:00

Zur Verflechtung von Kunst und Gesellschaft

Ich wurde vom Verein Akut eingeladen, im Rahmen eines konzertanten Symposiums über Adorno zu sprechen. Als Thema habe ich das Verhältnis Adornos Ästhetik zu seiner politischen Theorie gewählt:

Kunst ist für Adorno nicht auf direktem Weg mit Gesellschaft verknüpft. Sie ist politisch, gerade wo sie es nicht ist. Indem sie verweigert, sich in den Dienst einer kunstfremden Sache zu stellen, bildet sie einen eigenen abgeschlossenen Bereich und gerät in Konflikt mit der bestehenden Ordnung. In dieser Weigerung, sich einer auf Zwecke gerichteten Rationalität zu unterwerfen, die sich im Werk selber künstlerisch vollzieht, sättigt sich Kunst an Gesellschaft. Die Verflechtung reicht bis ins Innerste.

Für Adornos eigene Komposition folgt daraus die Konsequenz, im Prinzip keinem zuerst entworfenen politischen oder philosophischen Programm folgen zu dürfen. Beim Komponieren, dem Entscheiden darüber, was künstlerisch stimmt und noch mehr darüber, was nicht stimmt, kann er sich nur auf die Kenntnis des musikalischen Materials stützen. An das Dagewesene, die Tradition, wird überwindend angeknüpft, sie bleibt erhalten, nur indem sie – wie es bei Adorno hegelisch heißt – „bestimmt negiert“ wird und nicht in verehrender Konservierung.

Freitag, 20. November, 11:00
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Russischer Tee

Russische Literatur gilt als schwer, düster und unbekömmlich. Dabei sind viele klassische Erzählungen, etwa von Gogol oder Turgenjew, ungewöhnlich abwechslungsreich, heiter und humorvoll. Grund genug, einen Abend Tee zu trinken und die ein oder andere Geschichte zum Besten zu geben. Ein unschuldiger Salon also, der erstens dem Vaterland nicht das Geringste nützt und aus dem zweitens überhaupt keinerlei Nutzen herausspringt.

Sonntag, 15. Dezember, 17:00

„A fresh new take on the gay guy?“

In dem Serienbuch How I Got Lost Six Feet Under Your Mother (Zaglossus, 2012) versuchte der Verein zur Förderung Kritischer Theater- Film- und Medienwissenschaft (KritTFM) eine etwas andere Herangehensweise an Fernsehserien. Während Serien in wissenschaftlicher Betrachtung und im Feuilleton meistens lobend erwähnt werden, wollten sie das Problematische hervorheben und so gesellschaftliche Phänomene entschlüsseln. Anhand der Darstellung von schwulen Figuren in Fernsehserien soll im Rahmen der Veranstaltung am Youki Filmfestival in Wels Einblick in die Möglichkeiten dieses Ansatzes geboten werden. Das gelingt mittels der Analyse und Reflexion von Beispielen und Diskussion der Erfahrung von Teilnehmenden. Alle Interessierten sind herzlich willkommen und eingeladen, gemeinsam zu experimentieren.

Samstag, 22. November, 15:00
Wels, Medien Kultur Haus